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TTouch: Katzen als Lehrmeister

Ich selber bin seit vielen Jahren leidenschaftliche Dosenöffnerin für meine Stubentiger. Und damals, als ich in New York richtig wilde Monsterleins in Pflege hatte, wurden sie von zwei Power-Frauen aus der Rage in die Ruhe gettoucht. Das hat mich sehr beeindruckt.

 

Kein Weg war mir zu weit

Als TTouch-Ausbildungsort habe ich England gewählt. Dort war der Schwerpunkt, wie allgemein üblich, auf Hunde ausgerichtet. Jedoch standen Katzen, Kaninchen und Exoten ebenso am Lehrplan. Wir fuhren einige Male ins örtliche Tierheim um die dortigen Katzen mit TTouch zu beglücken. Wir bekamen auch unseren „Kaninchen-Fix“. Die Gruppe flippte immer (leise) aus beim Besuch von einem auf Exoten spezialisierten Tierschutzverein. Meist waren es beschlagnahmte Tiere aus aller Herren Länder. Das war schon ein besonderes Highlight meiner TTouch-Ausbildung. Doch zurück zu unseren Stubentigern:

 


Ich bin hier der Chef!

Ja genau, in einer TTouch Session gibt das Tier, egal ob Hund, Katze oder Kaninchen, den Ton an. Es bestimmt wo, wie viel, wie lange, wie fest und ob überhaupt gettoucht werden darf. Das ist für manche von uns ein spannender Rollenwechsel.

 

Ja, und wie funktioniert das überhaupt?

 

Indem ich mich voll und ganz auf das Tier einstelle. Die Philosophie der Tellington TTouch Methode basiert auf Respekt und Achtsamkeit gegenüber Körper, Geist und Seele des Tieres und dessen Besitzers.

 

TTouch baut auf Vertrauen und Kooperation (Partnerschaft) und somit bekommen weder Druck noch Dominanz einen Platz in einer TTouch-Session.

 

Sanft und völlig gewaltfrei wird das Tier unterstützt, vom "kopflosen" Reagieren in kontrolliertes Agieren zu kommen und wird in kleinen Schritten zum gewünschten Verhalten geführt.

 

Sitz, Platz, Bleib!?

Fehlanzeige. Denn eine Katze ist eben nun mal kein Hund. Sie sind nicht immer so folgsam und „biegsam“, wie wir es von unseren Schnüffelnasen kennen. Sie haben gerne ihren eigenen Kopf. Treffen am liebsten selbst ihre Entscheidungen. Und das manches Mal blitzschnell. Nicht ohne Vorwarnung, jedoch ohne Diskussion.

 

Ein wichtiger Leitsatz der TTouch-Philosophie lautet: Weniger ist mehr. Das gilt besonders für unsere hochsensiblen Samtpfoten. Man ttoucht, speziell zu Beginn der Session, nur für kurze Momente und achtet auf die Pausen dazwischen. Denn der Körper benötigt Zeit, um die erhaltenen Informationen aufzunehmen und zu verarbeiten.

 

Auch auf die Druckstärke ist bei der Katze besonders zu achten. Sensible Tiere empfinden es angenehmer zuerst mit dem Handrücken (Lama TTouch) berührt zu werden. Sie erleben den Kontakt weniger intensiv und deshalb auch weniger bedrohlich. Für mich gehört dies ohnehin zur respektvollen Begrüßungsetikette.

Während der gesamten TTouch Session ist stets auf die Körpersprache des Tieres genauestens zu achten. Ruhige Atmung, sanfte Worte, respektvolle Distanz kann beispielsweise einem nervösen Tier helfen sich zu beruhigen. Oftmals kann man sie zum Spielen animieren oder mit einem Leckerli aus der Reserve locken. Langsam und behutsam ist die Devise.

 

Wir Katzenhalter wissen alle was passieren kann, wenn wir Stressanzeichen ignorieren und somit die Toleranzgrenze überschreiten. Im besten Fall flüchten sie. Und dann gibt es die unmissverständlichen Lehrmeister, die uns auch mal ihre Zähne oder Krallen spüren lassen, wenn wir nicht achtsam waren, ihre Warnungen übersehen oder ignoriert haben. Ganz nach dem Motto: Wer nicht hören (in diesem Fall sehen) will, muss fühlen! Also daher auch meine Erfahrung: Katzen sind die besten Lehrmeister!

 

Egal ob jung oder alt, fit, krank, sanft, wild…

Katzenmütter und ihre Kitten können liebevoll mit TTouch unterstützt und verwöhnt werden. Tierheim- sowie Zuchtkatzen und feline Showstars profitieren vom positiven Einfluss der TTouches. Katzensenioren genießen besonders ihr individuelles TTouch-Verwöhnprogramm.

 

TTouch für Katzen wird vielversprechend zur Veränderung von problematischen Situationen wie z.B. Angst, Stress oder gestörtem Sozialverhalten angewandt:

  • Angst vor Menschen (aufgrund von fehlender oder mangelhafter Sozialisierung), Artgenossen, Transportbox, Lärm (Staubsauger, Feuerwerk, etc.), Berührung, Unbekannten (z.B. Fremden, Kindern, Hunden)
  • Stress durch Ortswechsel (Umzug, Tierarztbesuch), Autofahren, Familienzuwachs, Vergesellschaftung mit Artgenossen
  • Aggressives Verhalten
  • Mangelnde Kooperation bei Fell-, Zahn- oder Krallenpflege
  • „Beziehungskrise“ zwischen Mensch & Tier

Die Methode kann die Abwehrkräfte stärken und Heilungsprozesse bei Verletzungen und körperlichen Beschwerden unterstützen. Zum Beispiel bei Einschränkung des Bewegungsapparates aufgrund von Alter, Verletzung, Operationen, Ataxie.

 

TTouch trägt zur Förderung der allgemeinen Gesundheit und zum Wohlbefinden wesentlich bei. Zudem hilft TTouch eine herzliche Verbindung zwischen Tier und Mensch (wieder-)herzustellen.

 

Kurzum: Mit TTouch kannst du dein Tier von der Geburt bis zum letzten Atemzug begleiten. Ganz leicht und einfach, denn deine Hände hast du immer dabei!

 

Katzen lieben TTouch

Zu den sehr beliebten TTouches zählen Muschel, Waschbär, ZickZack und Lecken der Kuhzunge TTouch. Viele lieben das Haargleiten und den Ohren TTouch. Meiner Erfahrung nach ist der absolute Favorit der Tarantel TTouch. Sein vollständiger Name: Tarantel, die den Pflug zieht. Nicht ganz so einfach, aber auf jeden Fall wert diesen TTouch zu erlernen. Deine Fellnase wird es dir danken!

 

Bei berührungsängstlichen Katzen kann man u.a. gut mit Pinsel, Schaffellhandschuh oder Federn den TTouch-Erstkontakt erreichen und so Vertrauen aufbauen.

Auch TTouch-Körperbänder!

Für viele Dosenöffner kaum vorstellbar, bis sie es selbst erlebt haben: Bei den meisten Katzen lassen sich auch TTouch-Körperbänder gut anwenden. Diese leichten, elastischen Bänder werden auf bestimmte Art und Weise sanft um den Körper gelegt. Sie verleihen dadurch ein Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit welches sich oftmals in sofortiger positiver Verhaltensänderung widerspiegelt.

 

Mein Kater Lhasa ist alleine beim Anblick des Staubsaugers fast aus der Haut gefahren. Auf der Flucht ist er mir dann völlig panisch in Wände und Gegenstände hineingelaufen. Es hat nur ein paar kurze TTouch-Sessions mit Körperband gebraucht. Freundschaft hat er mit dem Staubi nie geschlossen, aber er konnte sich wenigstens noch im Besitz all seiner Sinne aus der Gefahrenzone bringen.

 

Meine Katze Kitty hat einen Hirnschaden und ist blind. Das Warten auf das Essen fällt ihr manches Mal schwer und dann dreht sie unkontrolliert ihre Kreise. Ein Körperband genügt, um sie sofort aus dem Drehwurm zu bekommen.

 

Seit mehr als 15 Jahren begleitet mich diese wundervolle Methode, die unseren Tieren hilft in ihre emotionale und körperliche Mitte zurückzufinden. Ich habe mit TTouch einige kleine und große Wunder erlebt.

 

P.S:  Wann immer du bereit bist...Hier sind 4 Möglichkeiten, wie ich dich unterstützen kann, damit du und dein vierbeiniger Liebling zum TTouch-Fan werdet:

 

1) Abonniere meinen Newsletter „Tierliebe verbindet“ und bekomme so regelmäßig Informationen und Angebote über TTouch für Hund & Katz. Klick hier, wenn du dich anmelden möchtest

2) Vernetzte dich mit mir auf Facebook

3) Besuche einen "TTouch für Katzen" Workshop damit du deine Samtpfoten in jeder Lebenslage aktiv mit TTouch begleiten kannst. Klick hier für Workshop-Infos und Termine

4) Lass dich von mir persönlich coachen! Nur du, deine Katze und ich in einer komplett individuellen TTouch-Beratung. Klicke hier für Info zum Einzelcoaching


Fotos: 1+4 Christine Zrnjanowitsch, 2 photosforyou auf pixabay, 3+5-7 ahmascotas

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